Nachhaltige Lösungen

für die Koexistenz von

Menschen und Wildtieren

 

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Was tun wir?

 

1. Wir unterstützen, beraten und fördern lokale Dorfgemeinschaften, indigene Völker und Bürgerinitiativen in ihren Naturschutzbemühungen und bei der Umsetzung von Naturschutzprojekten sowohl in einigen Regionen Afrikas und Südost Asiens als auch in Deutschland.
2. Wir beraten bei der Reduktion von Wildtierkonflikten.
3. Wir entwickeln übertragbare Modelle zur Koexistenz von Menschen und Wildtieren und zu nicht-invasivem Wildtierschutz.
4. Wir untersuchen und dokumentieren die Situation von Ökosystemen, die nachhaltige Koexistenz mit Wildtieren und die erfolgreiche Umsetzung von Naturschutzprojekten anhand so genannter "Indikator-Species" mit Fokus auf Raubkatzen und Elefanten.
5. Wir legen Datenbanken an mit innovativen Lösungsansätzen zur Koexistenz mit Wildtieren und stellen diese zur Verfügung.
6. Wir drehen Filme zu unseren Themen und machen Öffentlichkeitsarbeit.
7. Wir machen Bildungsarbeit zur Koexistenz mit Wildtieren und zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung von Waldökosystemen.

 

Beratung, Förderung und Bildung

 

Die Koexistenz mit Wildtieren ist so alt wie die Menschheit selbst und hat über Jahrzehntausende nachhaltig, wenn auch nicht immer konfliktfrei, funktioniert.

Erst im Laufe der letzten Jahrhunderte setzte besonders in Europa und von hier ausgehend durch die globale Kolonisierung sich weltweit verbreitend ein Prozess der Entfremdung von Menschen und Wildtieren ein, der im heutigen modernen Menschen des globalen Nordens gipfelt. Auch wenn sich hier recht viele Menschen für Natur- und Artenschutz lokal und auch global engagieren, werden noch immer vielmals Maßnahmen gefördert, die die lokale Bevölkerung, besonders in Ländern des globalen Südens, auschließen, statt sie in Naturschutzmaßnahmen zu integrieren.

Während dort noch immer sehr viele Menschen mit Wildtieren einen gemeinsamen Lebensraum teilen, was oftmals gefährlich ist und jährlich zu vielen Todesfällen bei Menschen und Tieren führt, ist Koexistenz mit (gefährlichen) Wildtieren bei uns in Mitteleuropa kein Thema mehr. Zu weit haben wir uns inzwischen von einem Miteinander mit Wildtieren entfernt. Kehren Wildtiere, etwa Wölfe, nun in ihren einstmaligen Lebensraum zurück, führt dies schnell zu Konflikten, löst Ängste aus und lässt wenig Raum für Akzeptanz und Koexistenz.

Während wir im globalen Süden, besonders in einigen Regionen Afrikas und Südost Asiens, Naturschutzprojekte der lokalen Bevölkerung fördern und beraten, die nahezu immer ein Zusammenleben mit Wildtieren und nicht die Schaffung menschenleerer Schutzgebiete zum Ziel haben, ist es in Deutschland Ziel unserer Arbeit, durch entsprechende Bildung und Öffentlichkeitsarbeit für mehr Akzeptanz für Wildtiere zu werben und so eine Basis für Koexistenz zu schaffen.

 

Community based Conservation

 

... bezeichnet die Entwicklung von Naturschutzmaßnahmen und Projekten lokaler Dorfgemeinschaften und indigener Völker.

Auf dem Land indigener Völker und lokaler Dorfgemeinschaften findet man heute etwa 80% der verbliebenen Artenvielfalt, was auf deren über Jahrhunderte oder gar Jahrtausende entwickelten nachhaltigen Lebensweise beruht. Dennoch werden noch immer indigene Gemeinschaften aus Naturschutzgründen vertrieben oder zwangsumgesiedelt. Weltweit schätzt man die Zahl der aus Naturschutzgründen vertriebenen Menschen auf etwa 130 Millionen. In Afrika allein sollen es ca.14 Millionen sein. Viele lokale Gemeinschaften und Stämme werden inzwischen aktiv und entwickeln eigene Naturschutzprojekte, auch um zu zeigen, dass sie sehr wohl in der Lage sind, ihren Lebensraum zu erhalten und die dort beheimateten Wildtiere zu schützen. Oft basieren ihre Modelle auf Koexistenz von Menschen und Wildtieren und nicht, wie im westlichen Naturschutzgedanken verwurzelt, auf Trennung.

Es ist uns ein Anliegen, solche gemeinschaftsbasierten Naturschutzprojekte zu fördern und gegebenenfalls in Details der Umsetzung zu beraten, bei der Suche nach Sponsoren zu helfen und Teile der Öffentlichkeitsarbeit zu übernehmen.

 

Modelle entwickeln für eine nachhaltige Koexistenz von Menschen und Wildtieren

 

Seit Jahren arbeiten wir an der Entwicklung von Modellen, wie Lösungen zur Koexistenz mit Wildtieren und für die Umsetzung von innovativen Ideen im lokalen Naturschutz von einzelnen Projekten auf andere Regionen und Projekte übertragbar gemacht werden können.

Entstanden ist zunächst eine Auflistung von grundsätzlichen Schritten, wie Naturschutz mit lokalen Dorfgemeinschaften, der das Ziel der Koexistenz mit Wildtieren einschließt, umgesetzt werden kann:

 

1. Verbesserung der Lebenssituation in den Dorfgemeinschaften durch einfache Technologien (Solar, energieeffiziente Öfen, Wasseraufbereitung, ...).

2. Bildung, Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung.

3. Unterstützung bei der medizinischen Grundversorgung.

4. Hilfe bei der Reduktion von Wildtierkonflikten.

5. Biotoprenaturierung und Wiederaufforstung. Permakultur und Agroforstwirtschaft. Food Forests. Regenwasserspeicherung.

6. Nicht invasives Wildtier-Monitoring.

7. Entwicklung von auf die Ansprüche der Dorfgemeinschaft zugeschnittenen Naturschutzmaßnahmen und Hilfen bei der Umsetzung.

8. Hilfe bei der Erschließung von Fördergeldern.

9. Wildtiere als Bio-Indikatoren für die erfolgreiche Umsetzung der bisher durchgeführten Naturschutzmaßnahmen.

10. Hilfe bei der Entwicklung eines sanften nachhaltigen Tourismus, der der Dorfgemeinschaft zugute kommt.

11. Öffentlichkeitsarbeit und filmische Dokumentation.

12. Herausarbeiten der besonderen innovativen Ideen des Projektes, um es im Rahmen unserer Datenbank anderen Projekten zur Verfügung zu stellen.

 

Wir helfen und beraten Dorfgemeinschaften bei der Umsetzung einzelner Aspekte oder auch des gesamten 12-Punkte Modells.

 

Vernetzung

 

Trotz der Arbeit der vielen großen, international agierenden Naturschutzorganisationen befinden wir uns im Zeitalter des größten Massenausterbens seit dem Verschwinden der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren, was zeigt, dass die Arbeit dieser Organisationen allein dies offensichtlich nicht verhindern kann.

Gleichzeitig hat man festgestellt, dass auf dem Land indigener Völker und lokaler Dorfgemeinschaften mehr als 80% der verbliebenen Artenvielfalt zu finden sind, was die enorme Wichtigkeit dieser Gemeinschaften für den globalen Artenschutz beweisst.

Dennoch werden noch immer indigene Gemeinschaften im Namen des Naturschutzes von ihrem Land vertrieben oder zwangsumgesiedelt, teils in Zusammenarbeit mit Naturschutzorganisationen. Die Zahl dieser weltweit vertriebenen "Naturschutzflüchtlinge" wird inzwischen auf etwa 130 Millionen Menschen geschätzt.

Wir sehen in diesen lokalen Dorfgemeinschaften einen zentralen Faktor im zukünftigen globalen Natur- und Artenschutz. Oft sind es kleine, lokale Projekte, die von ihnen ins Leben gerufen wurden oder es ist schlicht ihre Lebensweise, die zu einer nachhaltigen Bewahrung ihres Landes und der Artenvielfalt führt. Oft sind die Projekte zu klein und die Zahl der Menschen in den Gemeinschaften zu niedrig, um allein viel zu erreichen. Deshalb ist Vernetzung so wichtig. Viele dieser Gemeinschaften sind bereits über die Kontinente hinweg kooperativ und erarbeiten gemeinsame Positionen und Projekte. Andere wieder haben Lösungen für Naturschutzfragen entwickelt, die den Weg noch nicht in andere Regionen gefunden haben, dort aber sehr hilfreich sein könnten.

Es ist uns daher ein besonderes Anliegen in unserer Arbeit, bei der Schaffung von Vernetzungen zwischen diesen Gemeinschaften zu helfen und beratend und fördernd zu assistieren.

 

Unsere Arbeit in Deutschland

 

... befasst sich, wie auch unsere internationale Arbeit, mit Lösungen zur Koexistenz von Menschen und Wildtieren und der Unterstützung lokaler Naturschutzprojekte und Organisationen. Im globalen Süden unter den Begriff "Community based Conservation" fallend, sind es bei uns Bürgerinitiativen und Vereine, die sich lokale Naturschutzthemen gesetzt haben und die wir zu unterstützen versuchen.

Fokus liegt dabei auf der Region Südhessen, dem Sitz unserer Stiftung und dort auf der Koexistenz mit heimkehrenden Großsäugern wie Luchs, Wildkatze oder Wolf, die uns als Bio-Indikatoren für die Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen dienen.